In Gedanken an Willy A. Schmid

Willy A. Schmid war von 1978 bis 2008 Professor für Landschafts- und Umweltplanung am Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung (IRL), dem heutigen Lehrstuhl für Planung von Landschaft und Urbanen Systemen (PLUS) an der ETH Zürich. Er hat hier seine Spuren hinterlassen und Generationen von Raum- und Landschaftsplanerinnen und -planern in der Schweiz und international mitgeprägt.

von Adrienne Grêt-Regamey und Ulrike Wissen Hayek

Vor allem hat er einen Paradigmenwechsel in der Raumentwicklung eingeleitet, von einer einseitig orientierten Kulturtechnik zur ganzheitlichen Betrachtung des Raumes im Sinne eines Landschaftsansatzes. Dabei hat er sich immer wieder mit der Frage auseinandergesetzt, wie sich die ökologischen Leistungen des Raumes sichern lassen, ohne vor allem den ökonomischen Nutzen zu gefährden. Er plädierte für ganzheitliche, systemische Ansätze, weg von Normen, Reglementen und Vorschriften.
Auch beim Thema Digitalisierung war er ein Vorreiter. Er startete damit, den Raum in 3D zu visualisieren, um die Ästhetik und die Kulturlandschaft besser in die Güterabwägung einzubeziehen. Diese Arbeiten waren grundlegend für den Aufbau des heutigen high-tech Large-scale Virtualization and Modeling Lab (LVML) der ETH Zürich.
Seine Pionierarbeit war nicht nur relevant für die Schweiz. Sein Einfluss reichte weit über die Schweiz hinaus. Mit seinem Spin-off LEP brachte er das IRL vor allem nach China. Er war dabei vielen einen Schritt voraus und war fähig Projekte zu entwickeln, an welche die Auftraggebenden noch gar nicht dachten.
Für einige von uns am PLUS war er Doktorvater und wir erinnern uns gern an die Zeit mit ihm. Er hatte immer ein offenes Ohr und in seinen Gesprächen, gespickt mit seinem feinen Humor, verstand er es, uns hilfreich zu beraten und zu motivieren. Man durfte ausprobieren und er unterstütze, leitete sanft und ermöglichte. Unvergessen bleiben auch die Ausflüge mit ihm. Er organisierte sogar einen wissenschaftlichen Austausch mit der Universität in Bangkok, der uns grandiose Einblicke aus erster Hand in die Raumentwicklung und Kultur der Megacity gab. Von ihm haben wir viel lernen dürfen und wenn die PLUS-Mitarbeitenden heute an Weihnachten ein persönliches Geschenk bekommen, dann ist es das Weiterführen einer wunderschönen Geschichte von Willy.
Willy Schmid hat uns und unser Denken und Tun geprägt und so wird eine Kultur am Lehrstuhl gelebt, die seinen Spuren folgt. In unseren Erinnerungen wird er lebendig bleiben.
 

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