Wie vorhergehende Erfahrungen die gegenwärtigen Perspektiven von Akteuren im integralen Management natürlicher Ressourcen prägen

Wie prägen vorhergehende Erfahrungen in der Planung natürlicher Ressourcen die Perspektiven der Beteiligten? Eine vielfältige Beteiligung an der Planung natürlicher Ressourcen ist zum Standard geworden.

von Adrienne Grêt-Regamey

In der Regel sind Schlüsselakteure relevanter Interessengruppen an diesen partizipativen Prozessen beteiligt, was zwei in der Forschungsliteratur häufig genannte Herausforderungen mit sich bringt: Erstens besteht für diese Schlüsselakteure das Risiko, dass sie überdrüssig werden, viel Zeit in beratenden Ausschüssen oder Workshops zu verbringen, wenn sie keinen signifikanten Nutzen für ihre Interessengruppe erfahren. Zweitens können diese Schlüsselakteure im Laufe der wiederholten Verhandlungen mit anderen Schlüsselakteuren lernen und ihre Perspektiven ändern und so allmählich ihre persönlichen Ansichten und Forderungen oder die Position ihrer Interessengruppe ändern.

Um unsere Ausgangsfrage zu untersuchen, interviewten und befragten wir über 50 Teilnehmende von Hasli2050, einer Reihe von zehn Planungsworkshops im Berner Oberland, die einen Konsens als Leitlinie für Bund und Kanton zum Management des Einzugsgebiets der Hasliaare erarbeiteten. Wir haben festgestellt, dass die Qualität und Quantität der Erfahrungen das Wissen, die mentalen Modelle und die Überzeugungen der Akteure beeinflussen. Zum Beispiel beeinflusst die Art der Erfahrungen in drei Bereichen, Wassermanagement, Partizipation oder Politik, welche Themen den Akteuren am wichtigsten sind. Akteure mit mehr Erfahrungen haben allgemein mehr Informationen und breitere Perspektiven. Akteure mit weniger Erfahrungen sind besonders neugierig auf Ansätze zum Wassermanagement. Akteure mit mehr negativen Erfahrungen in den Bereichen Wassermanagement, Partizipation und Politik können dennoch motiviert sein, wenn es um partizipative Prozesse und die Planung natürlicher Ressourcen geht.

Bei der Auswahl von Personen für die Beteiligung an der Planung natürlicher Ressourcen sollte man die komplementären Stärken von Akteuren mit mehr oder weniger positiven oder negativen Erfahrungen berücksichtigen. Eine Mischung aus erfahrenen und unerfahrenen Teilnehmenden könnte optimal sein.

Für mehr Informationen: externe Seitehttps://doi.org/10.1002/pan3.10541
 

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