Gesamtmelioration Brislach

Einsatz von GameEngines für die interaktive Visualisierung von Szenarien in einem Beteiligungsprozess

Beschreibung

Die ländliche Gemeinde Brislach liegt im Lüsseltal auf rund 370 m ü. M., etwa 20 Kilometer südwestlich der Stadt Basel. Die Gesamtmelioration Brislach ist die jüngste der Laufentaler Meliorationen. Sie umfasst primär die Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion mit der Landumlegung und der freiwilligen Pachtlandarrondierung mit anschliessender amtlicher Vermessung und der Bereinigung der beschränkten dinglichen Rechte, der Verbesserung des bestehenden Wegnetzes, der Regelung des Wasserhaushalts sowie die ökologische Vernetzung und Aufwertung.

Zentrale Fragen von Anspruchsgruppen sind, was die ökologischen Objekte bringen und wie das zukünftige Landschaftsmosaik bei unterschiedlichen Prioritätensetzungen bzgl. Wirtschaftlichkeit, ökologischer Qualität und gesellschaftlichen Ansprüchen an den Landschaftsraum aussehen könnte. Zur Beantwortung dieser Fragen und zur Verbesserung des Dialogs wird eine Beteiligung von Anfang an angestrebt. In der Gesamtmelioration Blauen hat sich der Einsatz von 3D-Visualisierungen als hilfreiches Kommunikationsinstrument bewährt. Der Beteiligungsprozess in Brislach soll deshalb in der Initialphase ebenfalls durch Visualisierungen von realistischen und beitragsgerechten (ÖQV) Entwicklungsmöglichkeiten des Brislacher Landschaftsraums unterstützt werden. Realistische Szenarien werden vom Ausschuss der Meliorationskommission in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain LZE (Landwirtschaftliche Produktion und Fachstelle Melioration) entworfen.

Zur Einbindung von lokalem Wissen und weiterem Expertenwissen werden dann GIS‐basierte, realitätsnahe 3D-Visualisierungen der Szenarien mit einer GameEngine erstellt und zur Unterstützung der Interessenvertreter bei einer Stellungnahme eingesetzt. Mithilfe der angepassten Visualisierungen werden die Szenarien schliesslich in einem Workshop mit der Bevölkerung präsentiert und in einem zweiten Workshop gemeinsam analysiert und bewertet. Zudem wird der konkrete Mehrwert von statischen Blickwinkeln versus interaktiver Visualisierung mit freier Wahl der Blickwinkel mit empirischen Methoden erforscht. Mit den Ergebnissen werden Anleitungen zum Einsatz von 3D-Visualisierungen in der Praxis weiter verbessert.