Landschaftskonzeption Kanton Schwyz
Eine neue Landschaftstypologie zur Sicherung der Landschaftsqualität
Um die Qualität von Landschaften sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum zu sichern und gemäss entsprechenden Zielen zu entwickeln, ist eine flächendeckende Beschreibung der vorhandenen Landschaftstypen nötig. Diese dient als Grundlage zur Festlegung von Entwicklungszielen, zur Ausscheidung von besonders schützenswerten Gebieten sowie zur Beobachtung der längerfristigen Entwicklung der Landschaften.
Mit der Ratifizierung der Europäischen Landschaftskonvention hat sich auch die Schweiz dazu verpflichtet, Landschaftsqualität zu erfassen und zu bewerten. Die externe Seite Stiftung Landschaftsschutz Schweiz hat dazu einen externe Seite Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften verfasst, der über 30 verschiedene Landschaften unterscheidet und sich grob in folgende sogenannte Texturen gliedert: Waldtextur, Agrartextur, Gewässertextur, Siedlungstextur, Infrastrukturtextur und Patrimoinetextur. Letztere beschreibt kulturell und historisch geprägte Landschaften. Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften diente als Basis der Landschaftskonzeption, welche die Stiftung Landschaftsschutz für den Kanton Schwyz erarbeitet. Diese Ergebnisse fliessen im Rahmen der nächsten Richtplanrevision in den kantonalen Richtplan ein und dienen als Grundlage für den behördenverbindlichen Vollzug des Landschaftsschutzes in den BLN Gebieten und für Aussagen zu kantonalen Landschaftsschutzgebieten.
Die Landschaftskonzeption wurde in einem iterativen, partizipativen Verfahren erstellt. Bei der Erstellung der Karte wurde eine Darstellungsform gewählt, welche die fliessenden Übergänge und unscharfen Abgrenzungen berücksichtigt. Die Professur zur Planung von Landschaft und urbanen Systemen (PLUS) unterstützt das Projekt durch die Aufbereitung und Analyse von räumlichen Daten zur Siedlungsentwicklung und der räumlichen Quantifizierung von Ökosystemleistungen. Diese quantitativen Analysen dienen neben den Landschaftsqualitäten als Grundlage zur Bestimmung speziell schützenswerter Gebiete zusätzlich zu den BLN-Gebieten. Zudem wurden Machine Learning Algorithmen eingesetzt, um räumliche Muster zu erkennen und mit der experten-basierten Erhebung zu vergleichen. Die Kombination von qualitativen und quantitativen Informationen stützt die Landschaftskonzeption breiter ab und stärkt somit deren Aussagekraft.
Team
Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey
Nadine Biver
Bettina Weibel
externe Seite Stiftung Landschaftsschutz
Finanzierung
Kanton Schwyz, Amt für Natur, Jagd und Fischerei, Abteilung Natur- und Landschaftsschutz
Dauer
Juni 2018 – September 2019