CoCoNet - Co-creative Cohabitation Network
Städtische Räume müssen dringend umgestaltet werden, um den globalen urbanen Herausforderungen zu begegnen, die mit dem Klimawandel und der Umweltbeeinträchtigung einhergehen. CoCoNet will zwei integrierte, ko-kreative Prozesse - Modellierung und Design - verbinden, um Synergien zwischen nachhaltiger Mobilität, Klimaanpassung und Biodiversität aufzuzeigen und die gemeinsame Gestaltung einer nachhaltigen und inklusiven Transformation des urbanen Raums zu ermöglichen.
Motivation und Ziel
Städte sind mit dem Zielkonflikt konfrontiert, einerseits ausreichend Wohnraum und Infrastruktur bereitzustellen und andererseits Grün- und Freiflächen zu schaffen, um den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt abzumildern und lebenswerte Stadtviertel zu bieten. Für einen nachhaltigen Stadtumbau ist ein integrierter Planungsansatz für Strassenräume erforderlich, der die Verkehrsmodellierung mit der Planung für andere Zwecke wie Klimaanpassung, Lärmreduzierung oder Erhaltung der biologischen Vielfalt verbindet. Dabei sind Nature-based Solutions (NbS), die Vegetation und unversiegelte Böden bieten können, die Voraussetzung für Artenvielfalt, Regenwassermanagement und weiterer Qualitäten städtischer Freiräume. Obwohl ausgefeilte Analyse- und Planungsinstrumente zur Verfügung stehen, um Szenarien für eine Umgestaltung aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten zu können, werden diese Ressourcen von beteiligten Interessenvertretern in Planungsprozessen nicht in großem Umfang für eine gemeinsame Erarbeitung erwünschter Lösungen genutzt.
In diesem Zusammenhang zielt das externe Seite Driving Urban Transitions to a Sustainable Future (DUT) Projekt «CoCoNet - Co-creative Cohabitation Network» darauf ab, einen integrierten, modellgestützten Gestaltungsansatz zu entwickeln, der die Zusammenarbeit verschiedener Akteure bei der gemeinsamen Erarbeitung von Lösungen zur Stadtentwicklung erleichtert. Der Fokus liegt dabei auf der Umstrukturierung städtischer Strassenräume auf Quartiersebene und konzentriert sich auf die Kombination von Mobilitätsmassnahmen mit NbS. Das Projekt wird räumliche Potenziale durch integrierte räumliche Modellierung von Mobilität, Soundscape, Klima und ökologischer Vernetzung aufzeigen. Eine audiovisuelle Simulation der Strassenräume und der damit verbundenen NbS- und neuen Mobilitätsmassnahmen wird entwickelt, um die Zusammenarbeit heterogener Interessenvertreter zu ermöglichen und sie dabei zu unterstützen, Synergien aufzudecken und optimale Massnahmen zur Umgestaltung des Raums zu entwickeln. Das Projekt beabsichtigt, einen anwendbaren ko-kreativen Prozess zu demonstrieren sowie Richtlinien für Politiker und Entscheidungsträger zu entwickeln, um neue innerstädtische Potentiale durch die Umstrukturierung des Raumes zu schaffen.
Dieses transdisziplinäre Projekt wird in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der TU Wien und der TU München, sowie mit Verkehrsplanern der yverkehrsplanung GmbH durchgeführt. Darüber hinaus werden Interessenvertreter wie Politiker, Entscheidungsträger und lokale Initiativen in einen ko-kreativen Prozess eingebunden, um gemeinsam den zukünftigen urbanen Raum neu zu gestalten.
Vorgehen
Wir werden uns auf die Entwicklung, den Einsatz und die iterative Verbesserung eines audiovisuellen Simulationsansatzes konzentrieren, um die Auswirkungen von Veränderungen städtischer Freiräume aufgrund von Verkehrsverlagerung und NbS auf die urbane Klanglandschaft anschaulich zu vermitteln. Dies beinhaltet die Vereinfachung eines komplexen akustischen Modells für den Einsatz in einem Science-Design-Loop, die Verkehrsmodellierung einschließlich Sound (z.B. mit SUMO - Simulation of Urban Mobility) und die audiovisuelle Simulation in der Unity Game Engine unter Verwendung von 3D-Punktwolken sowie die Weiterentwicklung einer bestehenden Unity-app zur Soundscape-Gestaltung und Bewertung. Die Arbeit konzentriert sich auf die Anwendung des Modellierungs- und audiovisuellen Ansatzes auf Quartiere in Zürich und Wien und untersucht den Beitrag von NbS (z.B. Bäume, Grünstreifen, Parks, Wasserelemente) zur wahrgenommenen Aufwertung der urbanen Klanglandschaft. Darüber hinaus sollen mit Hilfe einer Optimierungsmodellierung Synergien zwischen Modal Shift und NbS in Bezug auf verschiedene Ziele identifiziert werden, um auf Basis der Optimierungsergebnisse Regeln für die Lösungsgestaltung zu entwickeln.
Bedeutung des Projekts
CoCoNet wird eine Planungsmethodik bereitstellen, die bei der Schaffung lebendiger, nachhaltiger städtischer Quartiere direkt anwendbar ist und Politikern und Entscheidungsträgern wertvolle Unterstützung bietet. Darüber hinaus werden sozio-ökologische Aspekte und die Koexistenz von Menschen und anderen Organismen zu einem zentralen Punkt im Stadtplanungsprozess.
Projektdaten
Projekt-Team an der ETH Zürich
Dr. Ulrike Wissen Hayek, ETH Zürich, PLUS & LVML (Project Management)
Dr. Philipp Urech, ETH Zürich, PLUS & LVML
Dr. Matthias Vollmer, ETH Zürich, LVML
Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey, ETH Zürich, PLUS
Projektpartner
externe Seite Dr.Katrin Hagen, TU Wien, Dept. of Landscape Architecture and Planning (Project Coordinator)
externe Seite Prof. Dr. Susann Ahn, TU Wien, Institute of Urban Design and Landscape Architecture
externe Seite Prof. Dr. Thomas Hauck, TU Wien, Institute of Urban Design and Landscape Architecture
externe Seite Prof. Dr. Wolfgang Weisser, TU München, Dept. of Life Science Systems
externe Seite Dipl.-Ing. Emanuel Selz, yverkehrsplanung AG
François Rüttimann, externe Seite City of Zurich - Geomatics + Surveying
Martin Hofer, externe Seite Verein Seebahn-Park Zürich
Silas Hobi, externe Seite umverkehR
Jürgen Preiss, externe Seite City of Vienna - MA 22 - Environment Department
Sophie Spanlang, externe Seite City of Vienna - MA - 18 Urban Development and Urban Planning
Pedram Dersch, externe Seite Lokale Agenda 21 Wien
Alice Reil, externe Seite City of Munich - Green Space Planning
Astrid Strutz, externe Seite City of Erfurt - Civil Engineering and Transport
Förderung
SNF Grant (10DU--_224163 / 1)
Dauer
Januar 2025 bis Dezember 2027
Kontakt
Dr. Ulrike Wissen Hayek, ETH Zürich, PLUS